Wir empfehlen für den Besuch der Vorstellung ein Mindestalter von 18 Jahren.

Bitte beachten Sie: Die Show beinhaltet selbstverletzende Handlungen, Blut, Nadeln, Stroboskop-Licht, explizite Darstellung oder Beschreibung körperlicher oder sexualisierter Gewalt.

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„Übergieße dich mit Wasser: so sollst du dem Universum ein Brunnen sein.” – Kenneth Anger

In der Dämmerung des „Age of Aquarius“, einer Zeit, in der sich ein Shift von technologischen Innovationen hin zu humanitären Anliegen und kollektiver Verantwortung vollzieht, steigen die Geschichten der Erbinnen Ophelias unvermeidlich an die Wasseroberfläche empor. Die Narrative ihrer Vorfahren Leda, Melusine, Undine, der Nymphen, der Nereiden oder der Sirenen sind es, die immer noch die heutigen Biografien prägen. Als exzellente Tänzerinnen, die die Musik lieben und Menschen ins Wasser locken, in die Tiefe zwingen und dort in den Spiegel der Venus blicken lassen, bleibt doch der wahre Ort ihrer Bedeutung im Dunkeln, untergegangen und auf den Grund gesunken. Und nur der Fäulnisprozess schwemmt ihre Körper an die Oberfläche, wo sie treiben, bis man sie findet, oder zerfallen, eins geworden mit der Natur. Wasser ist das Element der Anpassung und gleichzeitig Sinnbild der Fähigkeit zur Ausdehnung, einer endlosen, ewigen, unauflösbaren Einheit mit der Außenwelt. Weiblichkeit wurde ikonografisch häufig mit Wasser in Verbindung gebracht. Und mit dem Tod: es ist Synonym für die Domestizierung der weiblichen Subjektivität, Schaum auf dem Meer das Ergebnis ihrer Auflösung, ein Fischschwanz das Bild der aberkannten Sexualität.

In einer ozeanischen Landschaft voll kulturgeschichtlicher Referenzen auf Wasserwesen und ertrunkene Unbekannte geht es nicht nur darum, wie man den prekären Umständen einer von klimakatastrophalen Szenarien geprägten Gegenwart durch Training entkommen kann, sondern auch um die Spekulation auf neue Lebensformen, die diese Umstände in sich aufnehmen, verwandeln, zu neuen Wesen machen.

Florentina Holzinger studierte Choreografie an der School for New Dance Development (SNDO) in Amsterdam. Nach viel beachteten Kooperationen mit Vincent Riebeek (u. a. Kein Applaus für Scheiße,Wellness und zuletzt Schönheitsabend) und einigen Soloarbeiten erarbeitete sie eine bis heute tourende Stücktrilogie über Körperdisziplinierung: Recovery, Apollon und zuletzt TANZ. Ob gefährliche Stunts, spektakuläre Zirkusnummern, blutige Splatter-Szenen oder harter Kampfsport – Florentina Holzingers Arbeiten spielen bewusst mit den sich verschiebenden Grenzen zwischen Hochkultur und sogenannter Unterhaltungskultur und sind dabei immer auch feministisches Manifest. TANZ, 2019 im TQW uraufgeführt, wurde als einzige österreichische Position zum Berliner Theatertreffen 2020 eingeladen und erhielt den Nestroy-Preis für die beste Regie. 2020 war Holzingers Arbeit Étude for an Emergency. Composition for Ten Bodies and a Car in den Münchner Kammerspielen zu sehen. Zuletzt war Holzingers A Divine Comedy im TQW zu sehen. Aktuell arbeitet Florentina Holzinger an der von René Pollesch geleiteten Volksbühne in Berlin.


Eine Veranstaltung des Tanzquartier Wien
In Kooperation mit dem Volkstheater Wien


Soon you'll see a seatplan here.

Event Location

Volkstheater Wien

Arthur-Schnitzler-Platz 1, 1070

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